Die landesweit so unterschiedlichen natürlichen Gegebenheiten – besonders was die Niederschlagsmenge, die Temperatur, den Feuchtigkeitsgrad, die Bodenbeschaffenheit und die Höhenlage betrifft – haben in Burma eine Vielfalt von Klimazonen hervorgebracht, die jedoch nicht klar abgegrenzt sind, sondern sich im Gegenteil stark überschneiden und gewöhnlich stufenweise ineinander übergehen.
Sogar innerhalb bestimmter Klimazonen, etwa der Monsunwaldzone, tauchen stellenweise andere Vegetationstypen wie Savanne oder Halbwüste auf. Auch von einer weiteren Regel bildet Burma eine Ausnahme: Die tropischen Wälder erstrecken sich weit über den Wendekreis des Krebses hinaus nach Norden.
Um die Bandbreite der Klimazonen anschaulich zu machen, sind Verallgemeinerungen notwendig, auch wenn ein Phytogeograph der folgenden Klassifizierung widersprechen mag:
- Immergrüner tropischer Regenwald
- Monsunwald oder tropischer Falllaubwald
- Mangrove
- Savanne oder Grasland
- Trockenwald oder Halbwüste
In den Hochländern und Gebirgen kommen, je nach Höhenlage, weitere Zonen vor:
- immergrüner subtropischer Wald mit großblättrigen Bäumen
- temperierter Regenwald mit großblättrigen, teils laubabwerfenden Bäumen
- immergrüner Koniferenwald, subalpiner Schneewald und alpine Strauchgewächse.
Wie all diese Kategorien zeigen, besitzt Myanmar eine wirklich erstaunliche Zahl unterschiedlicher Klimazonen. Dieses relativ kleine Land, das sich von Süden nach Norden über 2.000 Kilometer erstreckt und dessen Klimazonen von tropischen Küstengebieten auf der Malaiischen Halbinsel bis zu schneebedeckten Bergen der Himalaja-Ausläufer reichen, ist mit einer unglaublich vielfältigen Flora gesegnet.
Man sagt, einen größeren Reichtum biete nur China, das ungefähr vierzehn Mal größer ist. Bedauerlicherweise gehören die burmesischen Pflanzengemeinschaften zu den am wenigsten erforschten der Welt. Ein Grund hierfür ist die frühere Politik der strikten Abschottung unter Ne Win. Damals war sogar ausländischen Wissenschaftlern die Einreise verboten.
Es ist also kein Wunder, daß in jüngerer Zeit keine allgemeinverständlichen botanischen Bücher über die Pflanzenvielfalt in Myanmar erschienen sind. Es gibt einige ältere Veröffentlichungen aus der Kolonialzeit, unter anderem eine Bestandsaufnahme der Bäume, Strauchgewächse und Kräuter von J.H. Lace, die 1987 von H.G. Hundley aktualisiert wurde, inzwischen aber leider vergriffen ist. Ich hatte damals großes Glück, im Pagan Bookshop in Yangon noch ein Exemplar zu finden.
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