"Yurou tu thaun-sin" von Min Lu

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Nach der Gruppenphase der Europameisterschaft begannen die Viertelfinalspiele. Auch die Spiele würden nun heftiger werden. Da tauchte eine Nachricht auf. Es war die Nachricht, dass in der portugiesischen Mannschaft „edle Menschen“ sind und man deshalb für sie sein sollte. Als nachgehakt wurde, woher diese Nachricht stammte, da war es Meister Hpo Byaw, der von Fußball keine Ahnung hatte. Warum die Portugiesen „edle Menschen“ seien, fragte man ihn. „Ha – weil sie edel sind, spielen sie in der rotbraunen Farbe der Asketen und Mönche. Vielleicht sogar, um die Sterne günstig zu stimmen“, erwiderte er.
Wie auch immer – seit die portugiesische Mannschaft in der Gruppenphase Top-Mannschaften besiegt hatte, waren sie als Ballkünstler berühmt. Shein nahm an, dass das, was Meister Hpo Byaw gesagt hatte, stimmen könnte. Deshalb ging er zu Sagalay und erhöhte die Wette.

„Auf welche Mannschaft setzen Sie?“, fragte Sagalay. Und weil Shein nicht gleich das Wort für Portugal „po-tu-gi“ einfiel, sagte er: „Na, diese Mannschaft mit -gi.“
„Oh, tur-gi?“
„Äh… ja, genau!“
In Wirklichkeit legte Sagalay ihn herein. Portugal und die Türkei spielten gegeneinander. Dass bei diesem Spiel die Portugiesen gewinnen würden, war so gut wie sicher. Als nun Shein von der Mannschaft mit „gi“ sprach, brachte Sagalay ihn mit tur-gi für Turkey, die Türkei, durcheinander. Das Spiel gewannen die Portugiesen. Shein hatte „gi“ und „key“ verwechselt, und da er nun einmal gewettet hatte, ging ihm ein Fünfziger verloren.
Beim Spiel Holland gegen Jugoslawien aber hatte Holland gewonnen und kam weiter ins Viertelfinale. Maung Wa, der für Jugoslawien gewesen war, war niedergeschlagen. Und als sogar Shwe Gyi sagte: „Bleib ruhig, Maung Wa!“, knurrte er:
„Was verstehst du schon?“ Kyaw Kunt hatte es Maung Wa nachgemacht und Jugoslawien unterstützt. Und auch Hla Htone unterstützte die Mannschaft, die ihr Mann gut fand. Mit der Niederlage der Jugoslawen war sie nicht zufrieden. Deshalb sagte sie: „Holland ist die Heimmannschaft. Natürlich sind die Schiedsrichter parteiisch. Holland hat mit Unterstützung der Zuschauer Druck gemacht. Weil sie Angst hatten, dass es zu wenige Leute werden, haben sie Angestellte der Stadtreinigung in die Stadien gesetzt! Schaut doch mal! Das ganze Stadion ist orange!“ In Wahrheit waren Zuschauer zum Anfeuern in der Farbe der holländischen Mannschaft gekommen.

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