Jane Christmas, Reisen mit Mama - die etwas andere Italienreise

Kategorie: Reisebücher des Monats ǀ

Sechs Wochen will Jane Christmas mit ihrer Mutter durch Italien reisen, von Apulien nach Norden, und dabei versuchen, ihr gespannte Verhältnis aufzuarbeiten und ihre Mutter endlich lieb zu gewinnen. Kann das gutgehen?

Reisen mit Mama - ein zweifelhaftes Vergnügen

„Mama“ ist nach eigenen Aussagen kerngesund - abgesehen von Diabetes, Inkontinenz, einer Meeresfrüchte-Allergie, Schwerhörigkeit, Gehbehinderung, Kurzatmigkeit und diversen anderen Zipperlein.

Italien, das bedeutet: Mittelmeerklima, Sonne, Wärme, italienisches Flair, „dolce far niente“, wie es international bekannt ist und wie alle Welt es erwartet. Leichte Kleidung, Sandalen, Sonnenöl.

Welche Enttäuschung, als Italien sich von der kühlen und verregneten Seite zeigt, und das tagelang. Erkältung und Frust sind die Folge, und bei Jane auch noch die Sorge um ihre Mutter, deren Husten schon bald dazu beiträgt, dass auch italienische Apotheken zum Programm gehören.

Auch im weiteren Verlauf der Reise richtet sich die komplette Tagesplanung nach „Mamas“ Befindlichkeiten. Janes Geduld wird oft auf eine harte Probe gestellt. Sie ist hin und her gerissen zwischen Wellen der Fürsorglichkeit, der Begeisterung für die Kunst und Kultur Italiens, ständigem Zeitdruck, Enttäuschungen, Zorn, Verbitterung und der Erkenntnis, dass die ganze Reise von Anfang an eine Schnapsidee gewesen war.

Doch je länger die Reise dauert, desto mehr wird ihr klar, dass Vorwürfe aus früheren Jahren längst fehl am Platz sind. Ihre Mutter ist alt geworden, und das muss sie akzeptieren. Sie selbst muss ihre Einstellung und ihre Erwartungen ändern. Mit dieser simplen Erkenntnis tritt sie mit ihrer Mutter den Heimflug an.

Das Buch ist eher eine psychologische, augenzwinkernd erzählte Mutter–Tochter–Geschichte als ein Italien-Reisebericht, doch als beides durchaus lesenswert.

 

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