Hohenlohe - Reisetipps für Tagestouren ab Weikersheim

Malerische Städtchen
Blühende Felder
Blick über die Landschaft an der Jagst bei Jagsthausen

Flusslandschaften

Tauber, Kocher und Jagst sind die Hauptflüsse des Hohenloher Landes im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Die Landschaft ist hügelig und bewaldet. Die kleinen Ortschaften scheinen sich in tief eingeschnittene Täler zu ducken, dazwischen weite Korn- und Maisfelder.
Auffallend sind auch die zahlreichen Sonnenblumenfelder. Sonnenblumen werden seit einigen Jahren hier angebaut, um sich unabhängig zu machen von chinesischen Importen.
Anders als in manchen anderen Regionen Deutschlands wachsen im Sommer an den Rändern der Haupt- und Nebenstraßen viele bunte Blumen. Ein liebliches Bild im Lieblichen Taubertal und in der ganzen Region.

Schloss Weikersheim gilt als das schönste Schloss in Hohenlohe. Für den Schlossgarten sind die Gärtner im Dauereinsatz.

Weikersheim

Weikersheim, ein Städtchen mit knapp 7.500 Einwohnern, liegt zwar an der Romantischen Straße, doch muss man diese verlassen, um in den Ort zu fahren. In die Altstadt gelangt man durch das Tor im Gänsturm mit seinem markanten Zwiebeldach. Er ist ein nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebauter Teil der ehemaligen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Im Turm befindet sich heute das Stadtmuseum. Er kann bestiegen werden, die Aussicht von oben reicht über die Altstadt und weit ins Taubertal hinein.
Die „gute Stube“ ist der weitläufige Marktplatz zwischen der spätgotischen evangelischen Pfarrkirche St. Georg und der Zufahrt zum Weikersheimer Schloss. Einige Restaurants und eine Eisdiele gruppieren sich um den Platz und bieten Sitzmöglichkeiten im Freien an.
In einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert befindet sich das Tauberländer Dorfmuseum. Hier werden Alltagsgegenstände, Trachten und Arbeitsgeräte gezeigt. Es bildet damit einen Gegenpol zum höfischen Leben im Schloss.
Das Schloss Weikersheim geht auf eine Wasserburg aus dem Mittelalter zurück. Es ist der Stammsitz derer von Hohenlohe. Seine heutige Form mit dem recht ungewöhnlichen Grundriss eines Dreiecks geht auf Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Langenburg zurück, der es in der Renaissance zu seinem Wohnsitz ausbaute. Seit 1967 ist Schloss Weikersheim im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Heute befinden sich darin die Musikakademie und die Jeunesses Musicales International, eine Organisation zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen.
Auch wer nur wenig Zeit hat, sollte auf jeden Fall einen Spaziergang durch den großzügig angelegten Schlosspark machen, (Eintritt). In den 1990er Jahren wurde er umfassend instand gesetzt und zeigt sich wieder wie im schönsten Barock. Besonders im Sommer begeistert er durch die schönen, bunten Blumenbeete.
Unter den etwa 100 Skulpturen, die den Park „bevölkern“, fallen besonders die 16 „Gnomen“ ins Auge, in Stein gehauene Karikaturen eines barocken Hofstaats. Es ist die einzige komplett erhaltene Zwergengalerie aus dieser Zeit. Das Schloss selbst kann besichtigt werden.
http://www.schloss-weikersheim.de/start/

Im Sommer finden auf dem Weikersheimer Marktplatz häufig Veranstaltungen statt, bei denen man den Tag ausklingen lassen kann: Kunsthandwerkermarkt, Italienischer Abend, Fischerfest, Krämermarkt, Kirchweihfest, Konzerte…

Oder man fährt bei klarem Himmel noch mal die 10 km bis zur Sternwarte auf dem Karlsberg und genießt seine ganz persönliche Sternennacht.
http://www.sternwarte-weikersheim.de/about/about_set.html  

 

 

Auf den nächsten Seiten werden Vorschläge für drei Tagestouren mit Ausgangspunkt Weikersheim gemacht.

 

 

Sichertshausen – Langenburg – Kirchberg – Gaggstatt – Mistlau

Die Lenzeiche bei Sichertshausen

Die Fahrt geht auf Nebenstraßen über Niederstetten in Richtung Bartenstein. Kurz hinter Sichertshausen steht auf der rechten Straßenseite auf freiem Feld die so genannte Lenzeiche, ein gewaltiger, großer, etwa 280 Jahre alter Baum, dessen weit ausladende Äste mit Stangen abgestützt sind.

Nach dem Bewundern dieses Naturdenkmals geht’s auf Nebenstraßen vorbei an Ettenhausen, dem barocken Städtchen Bartenstein mit seinem Schloss aus dem 13. Jahrhundert, Simmetshausen, Billingsbach, das beliebte Ausflugsziel und Gasthaus Hertensteiner Mühle, durch den Brüchlinger Wald und wieder an der Jagst entlang nach Langenburg im Jagsttal.

 

Schloss Langenburg ist seit fast 800 Jahren im Besitz der Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg.

Langenburg

Das Schloss Langenburg (https://www.schloss-langenburg.de/), seit 1235 Sitz derer zu Hohenlohe-Langenburg, wird noch heute von den Nachfahren der Fürsten bewohnt. Besichtigt werden können das Schlossmuseum (https://www.schloss-langenburg.de/schlossmuseum), wo man in die Lebens- und Wohnkultur der Renaissance eintauchen kann, sowie das Deutsche Automuseum (https://www.schloss-langenburg.de/automuseum).
Ein Spaziergang um das Schloss herum endet am Schlosscafé, wo man zwischen Rosen und Nutzgarten einen Café oder Imbiss zu sich nehmen kann.

Holzbrücke über die Jagst

Wer denkt, überdachte Holzbrücken gebe es nur in Neuengland, sieht sich hier eines besseren belehrt. Eine ist schon vom Schlosscafé aus tief unten im Tal zu sehen, doch ein Abstecher nach Unterregenbach führt zu einem Prachtexemplar dieser Art. Seit 1821 überspannt sie die Jagst.

Auf dem Pfad um die Stadtmauer von Kirchberg

Kirchberg

Kirchberg an der Jagst hat etwas mehr als 4.000 Einwohner und gehört schon zum Landkreis Schwäbisch Hall. Sein 45 Meter hoher Stadtturm ist schon von weitem zusehen. Man kann zwischen Gärten an der mittelalterlichen Mauer entlang spazieren und erreicht von dort aus das Schloss, in dem heute ein Seniorenheim untergebracht ist. Zwischen den Gebäuden blühen im Sommer prachtvolle rote Rosen.
In der malerischen Altstadt gibt es etliche Einkehrmöglichkeiten.
http://www.kirchberg-jagst.de/de/startseite/

Die Jugendstilkirche in Gaggstatt

Gaggstatt

Die Fahrt ins nur 3,5 km entfernte Gaggstatt lohnt sich wegen einer ganz besonderen Kirche, die ihresgleichen sucht. An einer Stelle, wo bereits vor 500 Jahren das erste Gotteshaus errichtet worden ist, wurde in den Jahren 1901 bis 1905 eine neue Kirche ganz im Jugendstil gebaut. Das relativ kleine Gebäude aus Muschelkalk Bruchsteinen hat zwölf verschiedene Dächer und zwei Türme, die durch eine Galerie mit Rundbögen verbunden werden, worin die Glocken hängen.
Innen gibt es keinen Mittelgang, und es fällt auf, dass die Bankreihen unterschiedliche Länge haben.. Vom Altarraum und der Kanzel aus wirken sie wie das in der Bibel so häufig erwähnte Wasser mit seinen Wellen. Dazu trägt auch die grünblaue Bemalung bei.
Neben der Kirche steht eine zweihundertjährige Linde, die 1817 nach schlimmen Hungerjahren als Dank für eine gute Ernte gepflanzt worden ist.
https://www.leo-bw.de/themen/wissenswertes/jugendstilkirche-gaggstatt

Die gotischen Fresken haben schon 600 Jahre überdauert.

Mistlau

Bis Mistlau sind es auch nur etwas mehr als 3 km. Der Ort ist winzig, er hat nur etwa 180 Einwohner. Dennoch gibt es hier etwas ganz Besonderes. Im Chor der evangelischen Nikolauskirche sind 1895 bei Renovierungsarbeiten die bis dahin lange übertünchten gotischen Fresken aus dem 15. Jahrhundert entdeckt und freigelegt worden. Das hat vermutlich dazu beigetragen, dass sie so gut erhalten sind. Am Schriftenstand erhält man eine Beschreibung der Fresken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolauskirche_(Mistlau)

Auf der Weiterfahrt passiert man zwischen Satteldorf und Gröningen die Anhäuser Mauer, eine einzelne Wand aus Steinen mitten in einem Feld. Sie war Bestandteil einer Klosteranlage aus dem 14. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre haben die umliegenden Bauern nach dem Verfall des Klosters die Steine für ihre Gebäude verarbeitet. Der verbliebene Rest steht nun unter Denkmalschutz.

An blühenden Sonnenblumenfeldern vorbei geht es auf der Bundesstraße 290 durch den Ort Rot am See. Es verwundert etwas, dass es hier weit und breit keinen See gibt. Der Zusatz „am See“ geht zurück auf einen Stausee, der im 14. Jahrhundert angelegt und im Jahr 1757 wieder trockengelegt worden ist.

Über Blaufelden, Schrozberg und am Vorbachtal wird der Ausgangspunkt Weikersheim erreicht.

Romantische Straße – Bronnbach – Wertheim

Die Romantische Straße

1950 wurde die Romantische Straße gegründet, die Würzburg über 413 km mit Füssen im Allgäu verbindet. 28 Gemeinden waren als Gesellschafter für deren touristische Vermarktung zuständig. Im Norden führte sie zunächst über Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Bad Mergentheim, Weikersheim, Röttingen, Creglingen, Rothenburg ob der Tauber, Schillingsfürst und Nördlingen. Es gab und gibt zudem durchaus lohnenswerte Abstecher von der Hauptroute.

Am 1.1.2016 kam Wertheim als 29. Gesellschafter hinzu. Seitdem verläuft die Romantische Straße nicht länger von Tauberbischofsheim direkt nach Würzburg, sondern sie folgt der Tauber bis zu deren Mündung in den Main bei Wertheim und über Dertingen und Holzkirchen nach Würzburg. Dadurch sind die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach und Gamburg mit dem gleichnamigen Schloss aus dem 12. Jahrhundert Teil der Romantischen Straße geworden.

Die Klosterkirche der ehemaligen Zisterzienserabtei Bronnbach

Bronnbach

Bronnbach liegt etwa 53 km nordwestlich von Weikersheim. Die Abtei wurde von 1150 bis zur Säkularisierung im Jahr 1803 als Kloster genutzt.
Der Bau der prachtvollen Klosterkirche zog sich über einige Jahrzehnte hin. Pfeiler und goldverzierte Säulen stützen das hohe Gewölbe.
Der Kreuzgang strahlt Ruhe aus und verbindet gleichzeitig die einzelnen Gebäudeteile.
Der Josephsaal in zweiten Obergeschoss besticht durch seine barocke Decken- und Wandverzierung sowie seine Gemälde und den noch originalen Holzfußboden. Der Saal wird heute nur für Tagungen und Konzerte genutzt. Tische und Stühle, um Speisen und Getränke zu sich zu nehmen, werden zu seinem Schutz nicht aufgestellt.
Im Dreißigjährigen Krieg ist das Kloster weitgehend zerstört worden. Danach wurde es im barocken Baustil wieder so aufgebaut, wie es sich heute präsentiert.

Die Gartenanlage des Klosters Bronnbach ist überschaubar und erscheint auf den ersten Blick wenig spektakulär. Nicht mehr alle Skulpturen sind erhalten, doch die noch existierenden sind so zahlreich, dass der Kauf eines Kloster-und Gartenführers durchaus lohnenswert ist.

Im Klostercafé in der Orangerie links neben dem Kloster erhält man ein einfaches Mahl, sowohl drinnen als auch draußen.
https://www.kloster-bronnbach.de/

Auf dem Weg von Bronnbach zurück hat man einen sehr schönen Blick auf die hoch über dem Taubertal thronende Gamburg aus dem 12. Jahrhundert, eine der ältesten Burgen in der Region.

Wertheim

Auf dem Marktplatz von Wertheim
Das Baldachingrab aus Alabaster wurde von Michael Kern geschaffen.

In Wertheim mündet die Tauber in den Main. Es gibt große Parkplätze entlang beider Flüsse.
Von oben auf dem Berg schaut die Burg Wertheim auf die malerische Altstadt herab. Die Burg ist nach den Zerstörungen im 17. Jahrhundert nicht wieder aufgebaut worden.
Am Main besteht die Möglichkeit zu Schifffahrten. Allerdings legen die Schiffe für die einstündigen Rundfahrten erst mit einer Mindestzahl von zehn Teilnehmern ab.
Durch das Maintor, eines der ehemals 14 Stadttore, erreicht man vom Mainufer aus schnell die Altstadt. Ganz in der Nähe des Marktplatzes steht die evangelische Stiftskirche St. Marien. In deren Chorraum fallen die jahrhunderte alten Epitaphen auf. In der Mitte des Chorraums befindet sich das Baldachingrab von Graf Ludwig III. von Löwenstein und seiner Gattin Gräfin Anna von Stolberg. Das Kunstwerk aus Alabaster wurde von dem aus Forchtenberg stammenden Bildhauer Michael Kern geschaffen. Allerdings ist diese so genannten „Bettlade“ leer.
Fast 600 Jahre alt ist die „Wertheimer Madonna“ an Aufgang zur Heilig-Geist-Kapelle.

Bei einem Kaffee oder Eis vor einem der Gasthäuser oder Eisdielen lassen sich das Treiben auf dem weiten Marktplatz beobachten und die schönen Fassaden betrachten.

Zurück Weikersheim geht es auf der Romantischen Straße.

Die barocke Kanzel schuf Michael Kern vor 600 Jahren aus Alabaster.

Forchtenberg – Jagsthausen – Schöntal

Über Zaisenhausen im Ettetal und Mulfingen an der Jagst geht die Fahrt in Serpentinen hinauf nach Jagstberg auf der Hohenloher Ebene, an Künzelsau vorbei, am Kochertal entlang bis Forchtenberg.
Der Name hat sich aus „vor dem Berg“ entwickelt, und tatsächlich scheint der verwinkelte Ort regelrecht am Berg zu kleben. Barrierefrei ist anders.
Die gesamte Altstadt sowie die sich darüber erhebende Ruine Forchtenberg stehen unter Denkmalschutz.
In Forchtenberg wurde am 9.5.1921 Sophie Scholl geboren und verbrachte mit ihrem Bruder Hans ihre Kindheit hier. Beide wurden als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus am 22.2.1943 hingerichtet. Im Rathaus, dem Geburtshaus Sophies, befindet sich ihnen zu Ehren eine Gedenkstätte.

Ein paar Jahrhunderte früher, 1580, erblickte Michael Kern hier das Licht der Welt. In der Michaeliskirche steht eine wunderschöne von ihm geschaffene Kanzel. Falls die Kirche geschlossen ist, wende man sich an den Pfarrer im Gebäude an der Treppe unterhalb der Kirche.
In einer Sackgasse unterhalb der Durchfahrtsstraße steht das ehemalige Wohnhaus von Michael Kern. Heute dient es als Museum. Die Brunnenfigur vor dem Haus zeigt einen Bildhauer bei der Arbeit.

Man kann auf dem Wehrgang an der Stadtmauer entlang einen Spaziergang machen. 2018 wird das Geländer restauriert, was vorübergehend den Verlust fast allen Blumenschmucks zur Folge hat.

In der Götzenburg in Jagsthausen lebte einst Götz von Berlichingen.

Jagsthausen

Vom Kocher zur Jagst gibt es verschiedene Verbindungswege. Durch schöne Landschaft und einen idyllischen Wald erreicht man kurz hinter der Limesstraße in Jagsthausen das Schloss des Götz von Berlichingen.

Im Schloss finden seit 1950 Theateraufführungen statt. Zunächst – aus nahe liegenden Gründen – „Götz von Berlichingen“. Erst seit 1970 werden im Rahmen der Burgfestspiele auch andere Stücke aufgenommen. Im Innenhof stehen dann Tribünen, davor findet das gastronomische Programm statt.
Im anderen Teil des Schlosses geht es ruhiger zu. Hier im Schlosshotel Götzenburg wartet den Gast ein fürstliches Ambiente vermutlich gehobener Preisklasse. Rittersaal, Götzenstube, Burghof und Dachterrasse können besichtigt werden.

Kloster Schöntal ist heute eine Bildungsstätte.

Schöntal

Durch malerische Landschaft, vorbei an Künzelsau, der Heimat von Alexander Gerst, Astronaut und erster deutscher ISS-Kommandant, und Eberhard Gienger, der in den 1970er Jahren als Kunstturner am Reck begeisterte, erreicht man Schöntal, eine ehemalige Zisterzienbserabtei, die auf das Jahr 1157 zurückgeht.

Nach der Säkularisierung wurden die Klosterkirche zur katholischen Pfarrkirche und die Neue Abtei und das Konventsgebäude zum Evangelischen Theologischen Seminar. Seit 1979 dienen die Gebäude als Bildungshaus der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Außerhalb des Geländes befindet sich ein kleiner Klostergarten.
Das Klostergebäude betritt man durch ein 1500 erbautes Torhaus. Daneben befindet sich heute das Rathaus von Schöntal.
Der Eingang der Klosterkirche wird über eine 15-stufige Treppe erreicht. Über dem Hauptportal fällt ebenfalls eine Treppe ins Auge. Sie zeigt darauf einen genesenen Lahmen zusammen mit den Aposteln Petrus und Johannes.

Hier wie an vielen Stellen im Kloster sieht man einen in Stein gemeißelten Vers mit vier Hebungen, einen so genannten Knittelvers.
Abt Benedikt Knittel begann seine 49-jährige Regentschaft 1683, dem Jahr, als in Wien die Türken zurückgeschlagen worden sind. Abt Knittel gestaltete das Kloster während vieler Jahre im barocken Stil um, nicht zuletzt, um damit ein Denkmal zu schaffen, das den Sieg des Kreuzes über den Halbmond und neues Leben symbolisieren sollte.

Die Kirche selbst wirkt sehr hell. Der barocke Hochaltar von 1773 geht auf den Dillinger Bildhauer Johann Michael Fischer zurück.

Am Mohrenbrunnen vorbei erreicht man über die Neue Abtei, indem man rechts an der Rezeption vorbei geht, den Kreuzgang, der heute alles andere als klösterlich wirkt. Viele junge Menschen gehen in dem Gebäude ein und aus.
Rechts herum am Ende des Kreuzgangs befinden sich etliche Grabplatten derer zu Berlichingen, auch die des Gottfried von Berlichingen, genannt Götz. Durch die Bereitstellung des Baugrunds erwarben sie für sich das Recht zur Grablege im Kreuzgang.

In der ehemaligen Klostermühle ist heute das Kloster-Café untergebracht. Draußen sitzt man sehr schön mit Blick in den bunt bepflanzten Garten.
https://www.kloster-schoental.de/meta/start.html

Nach einem letzten Rundgang fahren wir vorbei an der Krautheimer Burg, durch Dörzbach, Stuppach und Bad Mergentheim zurück nach Weikersheim

Das letzte Stück des Weges führt durch die so genannte Steinriegellandschaft zwischen Elpersheim und Weikersheim. Man sieht in den Berghängen senkrecht von oben nach unten verlaufende Steinwälle unterschiedlichster Länge und Höhe. Dazwischen befinden sich Weinberge, Felder, Strauchwerk oder Wildwuchs.
Früher, vom Spätmittelalter bis zur Verringerung der Rebfläche nach Einschleppung der Reblaus im 19. Jahrhundert dienten die Hänge vermehrt dem Weinanbau. Der Muschelkalkboden war karg und musste aufgehackt werden, um ihn urbar zu machen. Die größeren Steine wurden von den Feldern geräumt, aber anders als in den Weinbauregionen an Mosel und Rhein nicht horizontal zu Stufen verarbeitet,, sondern vertikal an den Grundstücksgrenzen angehäuft. Das hatte einen nützlichen Nebeneffekt. Die von der Sonne aufgeheizten Steine gaben nachts ihre Wärme ab, schützen vor Winden, und gelegentlich waren zusätzlich Rinnen angelegt, die das Regenwasser kontrollierter ablaufen ließen.