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Vor einigen Jahren konnten sogar die Bayern getoppt werden: 0 cm in Bayern, 10 cm am Bungsberg. Der Lift war fast 3 Wochen lang ununterbrochen in Betrieb. Davor stand er 5 Jahre still.

Horst Schnoor hat – mit Blick auf die Bayern – auch schon mal an eine Schneekanone gedacht. Ein Fehlschlag auf der ganzen Linie. Bei Temperaturen um die 0 Grad brachten sie mehr Wasser als Schnee hervor. Am Bungsberg werden die auch dafür optimalen Bedingungen von 4 bis 5 Minusgraden nur selten erreicht. Zum Glück war die Schneekanone nur geliehen. Der Kauf einer eigenen, wenn auch gebrauchten, war danach kein Thema mehr, nicht zuletzt wegen der hohen Anschaffungskosten von 50.000 Euro.

In Schneejahren kommen Skifahrer, Snowboarder und Rodler vom Harz bis Dänemark angereist. Dann gibt es am Lift zeitweise eine Wartezeit von bis zu 5 Minuten, weil mehr als 2.000 Wintersportler pro Tag befördert werden wollen. Pro Stunde schafft der Lift etwa 600 Personen. An schönen Wintertagen sorgen schon ein paar 100 Wintersportler für den notwendigen Umsatz. Dann ist der Skilift an Wochentagen von Mittag, an Wochenenden von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit in Betrieb. Im Schnitt ist er, nur in Schneewintern wohlgemerkt, etwa 100 Stunden im Einsatz, auf 2 bis 3 Wochen verteilt.

Bei einem Kiosk am Gipfelkreuz gibt es Glühwein, Punsch, Bier und Bockwurst. Denn auch hier gilt: keine Ski-Saison ohne Après-Ski-Party!

Kontakt:

Skilift Bungsberg
23744 Schönwalde am Bungsberg
Tel.: 04528-846 und 358
Öffnungszeiten:
Bei  Schneelage
Montag bis Freitag 13 Uhr bis zur Dämmerung
Samstag und Sonntag ab 10 Uhr.
Preise:
Zehnerkarte: € 8,00
20 Gipfeltouren: € 10,00
Tageskarte: € 15,00

Anfahrt:

Der Bungsberg ist bereits im Ort Schönwalde ausgeschildert. Man folgt der Teerstraße bis zu einem Schild in Richtung „Waldgasthaus Bungsberg“ (Einbahnstraße). Vom Parkplatz aus erreicht man den Gipfel nach 100 Metern Fußweg, oder eben per Skilift in einer Minute.

Ausflüge rund um den Bungsberg

Als Ausflugsziel ist die Region um den Bungsberg in jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Ein Mosaik aus Hügeln, Feldern, Wäldern und Seen überzieht die Landschaft. Im Frühling verleiht das Gelb der Rapsfelder der Natur ein zusätzliches Leuchten.

1863/64 wurde der 22 Meter hohe Aussichtsturm „Elisabethturm“ errichtet. Er ist der Öffentlichkeit leider nicht zugänglich. Der benachbarte Fernmeldeturm (erbaut 1977) ist 10 Meter höher als der gesamte Bungsberg. In 40 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform. Sie ist durch Vandalismus zwar immer wieder geschlossen, doch normalerweise kann man vom 1.4. bis 31.8. von 7 bis 22 Uhr und von 1.9. bis 31.3. von 8 bis 16 bzw. 17 Uhr hinauf.

Schönwalde im Herzen des „Naturparks Holsteinische Schweiz“ ist malerisch am Bungsberg gelegen. Zur Gesamtgemeinde gehören die Dörfer Langenhagen, Mönchneversdorf und Hobstin, sowie deren Ortsteile. Schönwalde kann sich einiger Superlative rühmen. Ob Rathaus, Kirche, Schule, Gasthaus, Metzgerei, Sportplatz oder Kindergarten – nirgendwo im ganzen Bundesland sind sie höher gelegen.

Dem Bungsberg wurde 1954 ein besonderes Highlight zuteil: man errichtete auf seinem höchsten Punkt eine Richtfunkanlage für die Übertragung der Fußball-WM in der Schweiz. Den Fernmeldeturm gab es noch nicht.

1965 ein weiterer Superlativ: Schönwalde gewann die Wahl zum schönsten Dorf in Schleswig-Holstein. <br/>www.schoenwalde-ostsee.de

Im Schönwalder Dorfmuseum, in einer ehemaligen Schule am Dorfsee Ruhsal gelegen, kann man Gebrauchsgegenstände früherer Zeiten besichtigen und Einblick nehmen in bäuerliches Leben, Handwerk und Handel vergangener Tage.
www.dorfmuseum-schoenwalde.de

Als Bergstrecken-Training für die Tour de France ist der Bungsberg kaum geeignet. Doch laden ein weitläufiges Netz an Radwegen auf Feldwegen und verkehrsarmen, ruhigen Straßen ein zu ausgedehnten Radtouren.

Spaziergänger und Wanderer finden ein großes Angebot an ausgeschilderten Wanderwegen, die in reiner Luft durch eine wunderschöne Landschaft führen, durch Wälder, zu Seen, zu malerischen Orten, wo viele Gasthäuser, Hotels und Läden noch Familienbetriebe sind. Den Gipfel des Bungsbergs erreicht man von Schönwalde aus in gemütlichen 45 Minuten. Ein Stein mit Höhenmeter-Angabe markiert das Ziel.

Am höchsten Punkt des Bungsbergs entspringt die Schwentine, einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins. Sie fließt durch 17 Seen und mündet nach 62 km in die bei Kiel in die Ostsee. Hier sind alle Arten von Wassersport möglich: Paddel, Rudern, Segeln, Surfen, Angeln, Baden und Schwimmen.

Wer die Holsteinische Schweiz einmal aus der Vogelperspektive vom Ballon aus erleben möchte, kann dies bei passendem Wind von verschiedenen Startplätzen aus tun:

In den nächsten Jahren soll der Bungsberg als ganzjähriges Ausflugsziel noch attraktiver werden. Zurzeit besuchen etwa 40.000 Besucher den Bungsberg pro Jahr. Das Ziel liegt bei 60.000. Geplant sind Wald- und Erlebnisspielplätze, eine Sommerrodelbahn. Ein Streichelzoo, eine Grillhütte, eine Umweltausstellung und ein Mountainbike-Parcours die verbesserte Zugänglichkeit der beiden Türme und Ausflugs-Gastronomie. Damit verbunden ist auch der Ausbau der Wege. Die Machbarkeitsstudie ist bereits erstellt, der „Zweckverband Bungsberg“ gegründet.

Vielleicht könnte Horst Schnoor ja einmal der Betreiber des nördlichsten Sessellifts Deutschlands werden. In der langfristigen Planung ist allerdings keiner vorgesehen.


Edith Kölzer