Reiseführer Valencia / Jardí del Túria

Jardí del Túria
Am westlichen Flussufer

M-Nou d‘Octubre 3, 5, 9 / EMT 29, 73, 95, N4

Die spektakuläre Freizeitzone, die bis in den Vorort Mislata reicht, eignet sich hervorragend zum Spazieren, Joggen, Skaten und Radfahren und bietet interessante Ausflugsziele für Groß und Klein.

Vom Flussbett zur grünen Oase

Der Perlenfluss von Ar-Russafí al-Balansí verursachte zu Regenzeiten große Überschwemmungen. Nach den verheerenden Schäden im Jahr 1957 wurde der Verlauf des Rio Túria in den Süden der Stadt verlegt und das alte, trockengelegte Flussbett in eine neun Kilometer lange Parkanlage, den Jardí del Túria verwandelt.

Der Túria-Garten ist in 16 individuelle Landschaftszonen gegliedert und sorgt mit Themengärten, Naturlehrpfaden, Sportanlagen und Kinderspielplätzen für Abwechslung. Am schönsten sind der östliche Teil zwischen den Serranos- Türmen und der Wissenschaftsstadt sowie das westliche Ende mit dem Parc de Capçalera und dem Bioparc.

Klein, aber fein: Der Bioparc

In einer aufwändigen Nachbildung des afrikanischen Kontinents können sich mehr als achtzig Tierarten auf 10 Hektar ohne Umzäunung frei bewegen. Äquatorialafrika, Madagaskar, die Savanne und die Feuchtgebiete besitzen zahlreiche Beobachtungsposten für die Kleinen. Highlight sind die freilaufenden Lemuren. Das Mitbringen von Essen ist verboten, Wasser in Plastikflaschen ist erlaubt.
Avinguda Pío Baroja, 3
https://reisebuch.de/vlc158
ganzjährig täglich ab 10 Uhr geöffnet

Parc de Capçalera

Gepflegter Park mit drei Wanderwegen rund um einen künstlich angelegten See, der über einen Kanal mit dem Rio Túria verbunden ist. Verleih von Tretbooten. Für die Kleinen wartet hinter der Brücke ein Piratenschiff zum Klettern. Ein Café mit Snacks gibt es am Bootsanleger.

Museu d‘Història de Valencia

Nur durch den Passeig de la Petxina vom Parc de Capçalera getrennt, befindet sich das interaktive Historische Museum im Vorort Mislata in einem restaurierten Gewölbekeller, der im 19. Jh. als Wasserreservoir diente. Anhand audiovisueller Techniken gelingt dem Museum eine packende Darstellung der Stadtevolution seit der Gründung des römischen Valentia.

Mehr als 2000 Jahre sind in acht Epochen eingeteilt, von den Römern, Mauren und der Rückeroberung durch König Jaume I., über die Reformation, die Bourbonen-Dynastie und die Industrialisierung bis zur modernen Demokratie der Gegenwart. Die Entwicklung der Bebauung von der klassischen Siedlung bis heute lässt sich eindrucksvoll über eine Zeitmaschine navigieren. Die Epochen werden in acht kurzweiligen Filmen dargestellt, die ihre faszinierende Geschichte erzählen. Ergänzend hierzu findet man historische Exponate in einer ständigen Ausstellung.
Carrer Valencia, 42
https://reisebuch.de/vlc159
Di-Sa ab 10 Uhr ganztägig
So und feiertags Eintritt frei

Jardí del Túria
Wanderung im östlichen Flussbett

Pont dels Serrans: EMT 1, 5, 6, 16, 26, 28, 79, 80, 95, N10

Die Route durch die Parklandschaft nach Osten beträgt drei Kilometer und passiert 10 der insgesamt 18 Brücken über das ehemalige Flussbett.

Die Brücken als Orientierungshilfe

Pont dels Serrans:
Valencias zweitälteste Brücke (1550) führt nach El Carme und ist der Hotspot für ein Foto von den Torres dels Serrans.

Pont de Fusta:
In Erinnerung an die frühere Holzbrücke Pont de Madera ist der Fußgängerbereich mit Holz verkleidet. Vor der Brücke befindet sich ein Kinderspielplatz.

Pont de la Trinitat:
Die älteste Brücke der Stadt wurde 1407 im gotischen Stil gebaut. Sie verbindet das gleichnamige Kloster und das Kunstmuseum mit dem ältesten Stadtviertel La Seu.

Die gotische Pont del Real von 1595 mit den Skulpturen der Heiligen Vicent Ferrer und Vicent Màrtir leitet von den Königlichen Gärten des Königspalastes zum Kloster Sant Doménec im Altstadtviertel La Xerea.

Pont de l‘Exposició:
Das Werk von Santiago Calatrava ersetzte 1995 die Brücke zum Messegelände der Expo 1909 und wurde zusammen mit der Metrostation Alameda gebaut, um das Universitätsviertel mit der Shoppingzone von San Francesc und L‘Eixample zu verbinden. Die Brücke wird auch La Peineta (Kamm) genannt, wie die valencianische Haarspange. Für Kinder gibt es ein Klettergerüst.

Das Gelände bis zur Pont de les Flors (2002, Blumenbrücke) dient Veranstaltungen wie dem nächtlichen Feuerwerk der Falles, der andalusischen Messe und Open-Air-Konzerten.

Pont del Mar:
Wie die Pont de les Flors führt die Brücke von 1596 auf die Plaça d‘Amèrica in L‘Eixample. Charakteristisch sind die Pavillons mit den Skulpturen der Jungfrau Maria und des Mönchs Pascual Baylón, die in den Himmel ragen, sowie der mit Palmen gesäumte künstliche Teich.

Der Bereich um die Pont d‘Aragó ist der valencianischen Identität gewidmet. Auf der Fußgängerbrücke von 1933, zwischen den Plätzen Cánovas del Castillo und Saragossa, befinden sich vier allegorische Skulpturen mit dem Stadtwappen, das sich auch in einem Blumenbeet erkennen lässt, wenn man von der Brücke hinunterschaut. Eingerahmt wird der Bereich von zahlreichen Orangenbäumen und einem Wasserlauf mit kleinen Springbrunnen.

Der Palau de la Música im Jardí del Túria

Palau de la Música:
Der 1987 eingeweihte Musikpalast des andalusischen Architekten José Maria García de Paredes fügt sich mit seiner Glaslobby, die an ein Gewächshaus erinnert, perfekt in die Gartenlandschaft. Der Sitz des Stadtorchesters besitzt eine Haupthalle, die Sala José Iturbi, den Kammermusiksaal Rodrigo sowie zwei Mehrzweckräume, bekannt als Sala de Martín Soler und Sala de Lucrecia Bori. Zu Open-Air-Konzerten werden die Wasserfontänen für harmonische Wasserspiele genutzt.

Die Pont de l‘Angel Custodi von 1948 markiert die Grenze der Stadtbezirke L‘Eixample und Quatre Carreres. Charakteristisch sind die gusseisernen Straßenlaternen im Pariser Belle Époque-Stil.

Die Verlängerung der Pont Del Regne (1999) ist die namensgleiche Avinguda, die auf der Grenze der Viertel Russafa und La Gran Via verläuft. Typisch sind die vier geflügelten Wächter an den Zufahrten. Zu beiden Seiten der Brücke befinden sich ausgedehnte Spielzonen:

El Parc Gulliver, angelehnt an die Romanfigur von Jonathan Swift, nennt sich das begehrte Rutschenparadies für Liliputaner, die auf dem liegenden, 70 Meter langen Gulliver Stunden verbringen können. Für die Großen gibt es eine Picknickzone, eine Skaterbahn, Schach und Minigolf. Eintritt frei.

Hilbrecht, Reiseführer Valencia, Reisebuch Verlag

 

 

 

Der Reiseführer von Brigitte Hilbrecht: Valencia - Kulturmetropole zwischen Reisfeldern und Orangenbäumen aus dem Reisebuch Verlag enthält weitere Reisetipps sowie viele Adressen und Empfehlungen für Hotels, Restaurants, Bars und Freizeitaktivitäten.