Die Deutsche Bahn sagt den Anglizismen Goodbye

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Counter oder Kiss and Ride sind einige Anglizismen der Deutschen Bahn (DB), die an vielen Bahnhöfen missverstanden oder belächelt werden. Bahnchef Grube lässt nun zumindest einige der englischen Floskeln zugunsten seiner Muttersprache austauschen.

Die Bahn wird wieder deutscher... - copyright fotolia.de

Bereits vor einem Jahr kündigte der neue Bahnchef Rüdiger Grube die Rückkehr zum Gebrauch der deutschen Sprache in der Bahn bzw. am Bahnhof an. Ein interner Sprachkodex wurde bereits herausgegeben: Mitarbeiter der DB treffen sich nun wieder zur Besprechung, nicht zum Meeting – Handzettel werden verteilt, keine Flyer mehr. Dabei folgt Grube seinem Motto „Als deutsches Unternehmen ist Deutsch unsere erste Sprache" – eine Binsenweisheit, mit der sein Vorgänger Hartmut Mehdorn wohl eher weniger anfangen konnte: Schließlich war er es, der – mit dem Ziel, die DB an der Börse zu etablieren – die Internationalisierung der öffentliche Bahnbereiche auf geradezu lächerliche Art und Weise vorantrieb (man erinnere sich an McClean oder Call-a-Bike).

Unter der Führung von Grube können sich Reisende Tickets (oder „Fahrkarten"?) nun wieder am Schalter anstatt am Counter besorgen – den ewig langen Zugansagen in englischer Sprache müssen deutsche Bahnreisende auch nur mehr in deutlich verkürzter Version und in ausgewählten Zügen lauschen.

Inwieweit die deutsche Sprache ihr Gebiet rund um die DB tatsächlich zurückerobern kann, ist jedoch eine Kostenfrage: Das originellste Hinweisschild der DB – Kiss and Ride – wird wohl noch länger erhalten bleiben; neue Schilder (bzw. das nötige Münzgeld dafür) müssen nämlich erst geprägt werden. Deutsch wird überall dort wieder gesprochen, wo das mit wenig Kosten verbunden ist: wie eben am Schalter oder auch am Telefon, wenn man die Service-Nummer wählt (ob das jedoch deutscher als die bisherige Telefon-Hotline ist, sei dahingestellt …).

Eines steht jedoch fest: Der Ausdruck BahnCard wird beibehalten, da es sich hier laut DB um eine von der Bevölkerung „angenommene Produktbezeichnung" handelt. Dasselbe gilt für den weder deutschen noch englischen ServicePoint, an dem Reisende zwar Zugauskünfte, jedoch keine Informationen über den Ticketpreis bekommen.