Knöllchen Abzocke: Autofahrer bessern die Stadtkassen auf

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Über die Hälfte der deutschen Städte setzt auf Strafzettel, um ihr Haushaltsbudget aufzustocken – so sollen es laut einer Studie vergangenes Jahr 450 Millionen Euro in nur 116 Städten gewesen sein.

 

Mit den sogenannten Knöllchen bessern manche Gemeinden ihre Kassen systematisch auf - copyright wikipedia.org/Mattes

Das Verbraucherportal preisvergleich.de hat kürzlich eine mehrmonatig angelegte Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die sogenannten „Knöllchen“ für die Kommunen eine lukrative Einnahmequelle darstellen: 450 Millionen Euro sind 2011 in die Stadtkassen geflossen – und zwar als Folge von Zu-Lange- und Falsch-Parken oder zu schnellem Fahren durch die 30er-Zonen.

Dabei handelt es sich übrigens um eine mithilfe von statistischen Verfahren vorgenommene Schätzung: Von den 116 angefragten Stadtverwaltungen haben nämlich 68 überhaupt nicht reagiert. Knöllchenhochburg ist Ulm – die auskunftsfreudige Stadt hat, gemessen an den zugelassen Kfz pro Pkw, 65 Euro durch Buß- und Verwarngelder eingenommen, gefolgt von Schwerin und Bielefeld (63 Euro), Köln (61 Euro), Aachen (53 Euro) sowie Tübingen (52 Euro).


Eigentlich sollten Strafzettel dazu dienen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu unterstützen, doch zunehmend entpuppen sich die Knöllchen als wachsende Größe in der Haushaltsplanung der Kommunen:  So erhöhten die Verwaltungen ihre Einnahmen durch Verkehrssünder im Vergleich zu 2010 um durchschnittlich neun Prozent – in Chemnitz waren es gar 50 Prozent mehr, in Mainz sowie Nürnberg 40 Prozent und die Ordnungshüter in Erlangen und Ingolstadt füllten die Stadtkassen um 35 Prozent mehr.