Hurrikan "Katrina" und die Folgen

Typische 19. Jhd.-Architektur in New Orleans; pixabay

Der Hurrikan Katrina sorgte am 29. August 2005 in New Orleans und den Küstenregionen des Staates Mississsippi für die schwersten Schäden durch eine Naturkatastrophe in den USA seit dem großen Erdbeben in San Francisco im Jahr 1906. Dabei richteten nicht so sehr die direkten Wirkungen des Sturms den größten Schaden an, sondern die nachfolgenden Flutwellen. Die durch keinerlei Deiche geschützten Küstenstriche Louisianas nordöstlich von New Orleans und Mississippis wurden kurzzeitig von einer Riesenwelle überrollt.

Der mit dem Golf von Mexico verbundene Binnensee Lake Pontchartrain (maximale Breite ca. 36 km, Länge ca. 60 km), unter dem sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Großteil von New Orleans erstreckt, trat über seine ebenfalls ungeschützten Nordufer und setzte die dort liegenden Orte unter Wasser, zog sich aber im Gegensatz zum offenen Meer nicht wieder binnen kurzem zurück. Gleichzeitig drückte er auf und über die New Orleans schützenden Deiche des Südufers. Gleichzeitig auf die dünnen Schutzmauern entlang breiter die Stadt durchziehende Entwässerungskanäle und einer Verbindung zum Mississippi. An mehreren Stellen kam es zu Deich- bzw. Mauerbrüchen. Alle unter dem Pegel des Sees liegenden Stadtteile liefen voll Wasser. 160.000 Häuser wurden zerstört oder irreparabel ruiniert. Weit über 300.000 Einwohner konnten lange nicht in die Stadt zurückkehren.

Autobahnen und alle großen Zufahrtstraßen sind samt Brücken mittlerweile wieder intakt. Deiche, Wehre und Pumpstationen, so heißt es, heute in einem besseren Zustand als 2005. Und es wird weiter gebaut und verstärkt. Kritische Stimmen behaupten indessen, die Situation sei weit weniger positiv als offiziell dargestellt, ein neuer Sturm der Katrina-Kategorie würde New Orleans ein weiteres Mal unter Wasser setzen. Kritik erhebt sich auch am nach wie vor desolaten Zustand weiter Teile der seinerzeit überfluteten Gebiete. Neben Schlamperei und Korruption gäbe es politische Ränkespiele und Bodenspekulation. Bestimmte Kreise hätten ein Interesse daran, dass das in erster Linie betroffene schwarze Prekariat möglichst nicht zurückkehrt.

Wer sich ein aktuelles (nicht einmal mehr – wie noch bis vor kurzem – geschöntes) Bild machen möchte, sollte die offizielle Website der New Orleans Visitor Information aufrufen: www.neworleanscvb.com. Man muss dort heute erstaunlicherweise sogar suchen, bevor man etwas über Katrina erfährt. Das gilt auch für alle anderen der dort weiter unten genannten touristischen Websites.