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Camping bei Carmel

Campen kann man in Point Lobos nicht, dafür gibt es eine halbe Autostunde südlich von Carmel den großartig gelegenen Einfach- Campground Bottchers Gap hoch in den Bergen des Los Padres National Forest. Rund 13 mi südlich von Point Lobos zweigt die Palo Colorado Road von der #1 ab und führt auf kurvenreicher Strecke 8 mi (teilweise extrem) bergauf. Ganz an deren Ende liegt Bottchers Gap (oft ohne Wasser) über einem Steilhang. Schattige Plätzchen für Zelte befinden sich abseits im Wald ($12). Der Parkraum für RVs ist begrenzt; 3-4 Van Camper finden aber Platz. Eine Alternative für Zeltcamper ist der State Park Andrew Molera nördlich von Big Sur mit einem Walk-in Campground in gut 500 m Entfernung vom Parkplatz (zum Strand 1.600 m). Campmobilfahrer können dort zur Not die Nacht überbrücken, falls im Sommer – wie häufig – alle anderen Plätze der Region belegt sein sollten. Auch im Pfeiffer Big Sur State Park dürfen RVs über Nacht den Parkplatz nutzen ($18).

Straße #1 von Point Lobos bis Sant Simeon

Ab Point Lobos befindet man sich definitiv auf dem schönsten und einsamsten Abschnitt der #1, der erst 1937 nach 18 Jahren Arbeit (überwiegend durch Strafgefangene) fertiggestellt wurde. Bis San Simeon gibt es keine echte Ortschaft mehr (Achtung: nur 2 Tankstellen mit Extrempreisen). Die Orte in der Karte beziehen sich auf kaum erkennbare Siedlungen mit teilweise nur Motel und Coffee Shop. Großartige Ausblicke auf Buchten und Steilküste belohnen immer wieder die Serpentinenfahrt.

Skulpturengalerie
Skulpturengalerie; © RKH-Verlag Grundmann GmbH

Zwischen Point Lobos und Big Sur steht etwas abseits der #1 hoch über dem Pazifik das Rocky Point Restaurant: Herrliche Openair- Terrasse und voll verglaster Gastraum! Ein besseres Restaurant als Nepenthe (kein Plastik), teuer; www.rocky-point.com.

 

Big Sur zwischen Monterey und San Simeon

Dies ist Big Sur Country, das dank Henry Millers Buch »Big Sur oder die Orangen des Hieronymus Bosch« weltweit Bekanntheit erlangte. Auch Big Sur – www.henrymiller.org – ist kein »echter «, von der Straße erkennbarer Ort. Ein paar halb versteckte Lodges, zwei private Campgrounds (gut Big Sur Campground und Cabins, Tel. (831) 667-2322), ein State Park, das legendäre Nepenthe Restaurant hoch über dem Pazifik (mit Bistro für den Nachmittagskaffee) und gegenüber eine tolle Skulpturengalerie sind fast einzig sichtbare Eckpunkte einer Ansammlung vieler verstreuter Anwesen in den Bergen und an der Zufahrt zur Pfeiffer Beach.

Pfeiffer Big Sur State Park
Pfeiffer Big Sur State Park; © RKH-Verlag Grundmann GmbH

Pfeiffer State Park bei Big Sur

Der Pfeiffer Big Sur State Park (guter, aber auch sehr großer Campground) liegt landeinwärts am Big Sur River. Trails führen zum pittoresken Big Sur Canyon mit Wasserfällen (ca. 1 km) und kleinen natürlichen Badepools. Außerdem besitzt Big Sur die erwähnte Pfeiffer Beach, eine der schönsten Sandbuchten zwischen Carmel und San Diego: Sycamore Canyon Road (zweigt ohne weitere Kennzeichnung von der Straße durch Big Sur ab, ca. 200 m nördlich der Brücke über den Pfeiffer Canyon – keine RVs) hinunter zur Küste.. Vom kleinen Parkplatz ($5) sind es 200 m bis zum malerischen, von Felsen eingerahmten Strand. Leider beträgt selbst im Hochsommer die Wassertemperatur nie über 16°C.

Strecke bis San Simeon

Im weiteren Verlauf der Straße locken immer wieder neue Ausblicke und Fotomotive zum Anhalten. Spontane Entschlüsse zum Verweilen über Nacht fallen aber südlich von Big Sur schwer. Motels/Hotels gibt es gar nicht. Camper finden aber in den State Parks Julia Pfeiffer Burns und Limekiln ($20-$25) und den Forest Campgrounds Kirk Creek (!) und Plaskett Creek (ca. 35/30 mi nördlich von San Simeon) sehr schöne Stellplätze. Deren attraktive Lage sorgt für oft komplette Belegung, zumal alle bis auf Kirk Creek reserviert werden können.

Unterwegs lohnt auch ohne Campabsicht der Stopp im Julia Pfeiffer Burns SP: Der etwa 500 m lange Waterfall Trail läuft durch einen Tunnel unter der #1 hindurch bis zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Pazifik. Tief unten befindet sich ein Strand, auf den sich pittoresk ein Wasserfall ergießt. Der früher vorhandene steile Pfad hinunter von der Südseite der kleinen Bucht wurde nach einem Erdrutsch leider gesperrt.

Hearst Castle bei San Simeon

Bei San Simeon ließ sich der Pressezar Randolph Hearst ab 1919 in 28-jähriger Bauzeit das Schloss seiner Träume errichten. Das enorme Bauwerk ist ein Verschnitt aus architektonischer Phantasie und Nachbau europäischer Vorbilder. Teilelemente des Schlosses sind sogar echt; sie wurden eigens aus der alten Welt herübergeschafft. Hearst Castle gehört heute dem Staat von Kalifornien, der es als Hearst San Simeon State Historical Monument der Öffentlichkeit zugänglich machte.

Neptun Pool
Neptun Pool: © RKH-Verlag Grundmann GmbH

Ein Kurzbesuch des Hearst Castle ist nicht möglich, denn man kommt auf sich gestellt nur bis zum grandiosen Informationszentrum in respektvoller Entfernung. Das Ticket für jeweils eine der vier verschiedenen, etwa 2-stündigen Führungen durch Teilbereiche des Palastes kostet $24/$20 pro Person, Kinder bis 17 Jahre $12/$10 (Haupt-/Nebensaison) und schließt den Transport per Shuttle-Bus ein. Wer mehr sehen möchte, kann dies nur über die Buchung einer weiteren Tour. Entstehungsgeschichte und der phänomenale Prunk im Inneren machen Hearst Castle zwar interessant, für Europäer – die den Originalen relativ nahe sind – stellt sich aber die Frage, ob eine partielle Besichtigung des Schlosses das hohe Eintrittsgeld und ggf. Wartezeiten wert sind. Die ausgezeichnete (eintrittsfreie) Ausstellung im Visitor Center mit Fotos vom Innenleben des Schlosses vermittelt bereits einen guten Eindruck und mag vielen genügen. Wer mehr sehen will, kann sich auch den Film Hearst Castle, Building a Dream im National Geographic Theatre ansehen, jeweils zur halben Stunde ab 9.30 Uhr; Eintritt $10 oder Tourbuchung (dann ist der Film eingeschlossen). Visitor Center geöffnet März-Sept. täglich 8-18 Uhr; Winter 9-17 Uhr, Sa+So bis 15 Uhr. Erste Tour 8.20 Uhr, letzte reguläre Tour spätestens um 16 Uhr. Danach findet eine Abendtour statt ($30/$15). An Wochenenden sollte man unbedingt reservieren: Tel. 1-800-444-4445. An Wochentagen gibt es oft auch ohne zu langes Warten noch freie Plätze; www.hearstcastle.com.

Im Bereich Cambria/San Simeon warten zahlreiche Lodges und Motels auf Gäste, darunter hübsche, noch halbwegs preiswerte Häuser wie das Creekside Inn in Cambria, Tel. 1-800-269-5212, aber auch Häuser der Ketten Motel 6, Best Western und Quality Inn. Alle liegen unübersehbar an der Hauptstraße #1.

Ein guter Campground befindet sich im San Simeon State Park, den man im Sommer tunlichst reserviert.

Südwestliches Kalifornien
Südwestliches Kalifornien; © RKH-Verlag Grundmann GmbH