In den Bergen, Nationalparks und riesigen Wäldern des Westens genießen die Amerikaner ihre Great Outdoors, Camping und Freizeitaktivitäten draußen in der Natur. Daran teilzuhaben, gehört zu den besten Erfahrungen jeder Amerikareise. Im überbevölkerten Mitteleuropa gibt es nichts Vergleichbares.

Amerika hat es besser

Austattung der Camping Plätze

Die USA bieten dem Camper alles, was das Herz begehrt, sei es nun Komfortcamping im Wohnmobil oder eher ein Campieren unter einfachsten Bedingungen weitab jeder Zivilisation. Platz ist in den Weststaaten genug, und so sind die meisten Campingplätze großzügig angelegt. Der Stellplatz fürs Campmobil oder Zelt beschränkt sich nicht auf wenige Quadratmeter Wiese oder Heidelandschaft, sondern umfasst ein eigenes kleines Areal mit Picknicktisch, Feuerstelle und Grillrost. Auf vielen staatlichen Plätzen (siehe weiter unten) geraten die Nachbarn mitunter regelrecht aus dem Blickfeld. Nur Feuerschein und der Duft gegrillter Steaks künden dann von der Anwesenheit der Mitcamper. Zwar bieten nicht alle Campgrounds derart viel Platz, und das Brennholz ist oft genug knapp und teuer, aber Lagerfeuer und Barbecue gehören nichtsdestoweniger zu den unverzichtbaren Zutaten amerikanischer Campingtradition.

Campingführer

 

Bevor man auf Camping-Tour geht, ist die Beschaffung eines Campingführers sinnvoll, selbst wenn einem der Campervermieter schon KOA-Atlas und Broschüren privater Campingplatz- Betreiber schon zugesteckt haben sollte.
Die Campbooks des AAA – obwohl keineswegs komplett und geographisch oft unklar – sind die übersichtlichsten und handlichsten Verzeichnisse und auch für Mitglieder europäischer Klubs gratis. Sie sind regional nach Staatengruppen aufgebaut (vier heftartige AAA-Campbooks für alle Weststaaten). Für eine Urlaubsreise bis zu sechs Wochen reichen sie zusammen mit den Hinweisen in diesem Buch völlig aus.
Verbreitet ist das telefonbuchdicke und -formatige Woodall’s North American Campground Directory (Gesamtverzeichnis Nordamerika $26, im Internet $15), ein stark auf kommerziell betriebene Plätze ausgerichteter Führer. Sein Aufbau macht die Benutzung oft mühsam; viele staatliche Plätze – des National Forest Service, des Corps of Engineers und BLM – bleiben unerwähnt.

Billig oder sogar gratis campen in den USA

Noch vor wenigen Jahren gab es Führer wie den »Guide to free Camping«. Doch freie und spottbillige, gleichzeitig gut erreichbare Plätze sind selten geworden. Da lohnt sich ein ganzes Buch wohl nicht mehr. Wer preiswertes oder gar kostenfreies Camping sucht, findet eine Liste unter www.freecampgrounds.com.

Fee Area
Fee Area; © RKH-Verlag Grundmann GmbH

Camping in den USA - Kosten

Auf allen staatlichen Plätzen gilt eine pauschale Einheitsgebühr (fee) pro Stellplatz unabhängig von der Personenzahl (Obergrenze 4-9 Personen und oft 2 Fahrzeuge). Die Gebühren werden mehr und mehr im Self-Registering Verfahren erhoben. D.h., die Camper stecken Bargeld nach Eintragung ihrer Daten in einen bereitliegenden Umschlag und werfen diesen in eine gesicherte Deposit Box, die einmal täglich geleert wird.

Voller Platz

Wenn ein Platz voll belegt ist, hat man bei Self Service immer noch Chancen unterzukommen: man fragt einfach einen anderen Camper mit größerem Areal, ob er ein Dazustellen gestattet und bietet an, die Gebühren zu tragen. Häufig klappt’s.
Auf privaten Plätzen überwiegt eine Basisgebühr für 2 Personen plus Aufschlag für jeden zusätzlichen Gast.

Strom, Wasser, Abfluss & Hook-up, TV, Internet

Besitzer von Campfahrzeugen können ihren eingebauten Komfort nur dann voll nutzen, wenn auf dem Campingplatz Wasseranschluss, Abflussrohr und Steckdose vorhanden sind. Die meisten kommerziellen Campgrounds und viele State Parks verfügen daher über sog. Hook-ups, Steckdosen, Wasserhahn und Abwasserloch an den Stellplätzen. Häufig sind auch Sites, die nur Electricity and Water bieten. Sind alle drei Anschlüsse vorhanden, spricht man von einem Full Hook-up. Oft gibt es auch die TV-Buchse für die zentrale Satellitenschüssel oder das Kabelnetz, neuerdings in rascher Verbreitung begriffen ist der Internetzugang (Wifi) mit oder (meistens) ohne gesonderte Gebühr. Komfortplätze kosten naturgemäß mehr.
Mit weitsichtiger Disposition kommen RV-Fahrer ganz gut ohne Hook-up aus. Denn auf vielen Rastplätzen und Campgrounds ohne Hook-up sowie in National- und State Parks befinden sich sog. Dump-/Dumping- oder Sewage- Stations, wo – meist gegen Sondergebühr – Schmutzwasser abgelassen und Trinkwasser aufgefüllt werden kann.

 

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