Teneriffa Landschaft - Grüne Wälder, tiefe Schluchten, schroffe Gipfel

Lavafelder der Canadas © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Lavafelder der Cañadas

Cañadas

Während sich an den Küsten alles drängt, schlummern oberhalb von 800 m nur noch kleine Dörfer. In 2.200 m Höhe liegt der Parque Nacional del Teide (Las Cañadas), eine fast kreisrunde Hochebene von rund 16 km Durchmesser.

Umringt von den Kraterwand-Resten eines riesigen eingebrochenen Urvulkans, erhebt sich aus dieser Ebene nochmals ein 1.500 m hoher Vulkankegel, der im Winter schneebedeckte Pico del Teide (3.715 m). In den Cañadas entfaltet das Eruptions-Gestein seine ganze wilde Schönheit. Eine Seilbahn-Auffahrt bis kurz unter den Teide-Gipfel gehört für viele Touristen zum Teneriffa-Muss.

Anaga- und Teno-Gebirge

Die geologisch ältesten Inselregionen, das Anaga- und das Tenogebirge im Nordosten bzw. Nordwesten, sind in ihrer bizarren Schroffheit von besonderem Reiz. Im Winter und Frühjahr sind sie ein grüner Magnet für Wanderer und Pflanzenkundler. Ein weites Netz an Rund- und Zielwegen in 800-1.200 m Höhe endet meist an Dorfkneipen oder einer Haltestelle des gut ausgebauten Bussystems. Von den Aussichtspunkten bieten sich immer wieder neue, überwältigende Panoramablicke über tiefeingeschnittene Schluchten und skurrile Gipfelformationen auf den Atlantik – bei klarer Sicht bis hinüber zu den Nachbarinseln La Gomera, La Palma und Gran Canaria.

Kiefernwälder und Laurisilva

Unterhalb der Cañadas, zwischen 1.000 m und 1.800 m Höhe, liegt ein ausgedehnter Kiefernwaldgürtel, wenn auch ohne das uns vertraute Unterholz. Die hohen kanarischen Kiefern saugen mit langen Nadeln die Feuchtigkeit aus den Passatwolken und versorgen so mit Milliarden Tropfen Teneriffas komplizierten Süßwasserhaushalt. Immergrün sind auch die Laurisilva-Wälder, 2-3 m hohe Lorbeer-Bäumchen und 1-2 m hohe Baumheide, die in Farnen, Moosen und »Riesenlöwenzahn« (Gänsedistel) stehen.

Tuffsteinküste © by Hans-R. Grundmann - Reise-know-how - Verlag
Tuffsteinküste

Tufflandschaft

Wo der Mensch in die beigefarbene Tufflandschaft im Osten und Süden der Insel eingriff, wirkt sie abstoßend wie eine Geröllhalde. Nur abseits der bewohnten Gebiete findet sich dieses poröse Gestein noch in skurrilen Formationen. An den Hängen zwischen Vilaflor und Arico wurde der Tuff zu Lapillisteinchen kleingemahlen und dient den Bauern zum Trockenanbau. Nach der Ernte wirken die kahlen Terrassenfelder wie gigantische Treppenstufen im Lande Goliaths.

Gartenbau und Landwirtschaft

Teneriffas Norden beeindruckt auch im Winter mit blühender subtropischer Vegetation. Aus Zierpflanzen, Oleander, Tulpenbäumen und wahren Bougainvillea-Wasserfällen schießen schlanke kanarische Palmen mit Wedeln wie Struwelpeter-Haare. Im Frühjahr blühen auch an den südöstlichen und westlichen Hängen Mandelbäume, Feigen, Margeriten und der orange glühende kalifornische Mohn. Nach wie vor werden diese Regionen  landwirtschaftlich genutzt. An der Küste sieht man Bananen und Tomatenplantagen, oft unschön zum Schutz vor Wind unter Plastik verpackt. Etwas oberhalb wird Wein angebaut.

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