Die aktuelle Situation im Februar 2024 sieht folgendermaßen aus:
• Inselweite Vorwarnstufe: Die Behörden haben die inselweite Vorwarnstufe ausgerufen, die erste von drei Stufen im Wassernotfallplan. Die beiden Stauseen Cuber und Gorg Blau, haben für diese Jahreszeit bedrohlich niedrige Pegelstände.
• Keine generellen Restriktionen: Bisher gibt es keine generellen Restriktionen für den Wasserverbrauch.
• Lokale Einschränkungen: In einigen Gemeinden, insbesondere im Norden und Westen der Insel, gibt es bereits lokale Einschränkungen, wie z. B. Verbote von Poolbefüllung und Bewässerung von Gärten.
• Angespannte Situation in Deià: Dort ist die Wasserknappheit traditionell besonders akut. In Deiá und Umgebung wurde das Wasser rationiert und die Bevölkerung zu einem sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen.
Aktuelle Ursachen:
• Niederschlagsdefizit: Der Winter 2023/2024 war erneut sehr trocken, was ein Defizit bei den Niederschlägen bewirkte.
• Hohe Temperaturen: Die Temperaturen im Winter und Frühling waren überdurchschnittlich hoch, was zu einer erhöhten Verdunstung und einem verringerten Wasserstand in den Stauseen geführt hat.
Ausblick:
Es ist unklar, wie lange die aktuelle Wasserknappheit anhalten wird. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, sparsam mit Wasser umzugehen. Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten (und Jahren?) weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Wasserknappheit ergriffen werden müssen.
Empfehlungen für Reisende:
• Informieren Sie sich vor Reiseantritt über die Situation in Ihrer Besuchsregion.
• Befolgen Sie die lokalen Wasseranweisungen.
• Verwenden Sie Wasser sparsam.
Ursachen für den chronischen Trinkwassermangel auf Mallorca und Lösungsansätze
1. Klimawandel:
• Niederschlagsrückgang: Die Niederschläge auf Mallorca sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, und es wird erwartet, dass dieser Trend in Zukunft anhalten wird.
• Höhere Temperaturen: Die steigenden Temperaturen vor allem im Sommer mit Rekordwerten führen zu einer erhöhten Verdunstung, wodurch weniger Wasser verfügbar ist.
2. Übernutzung der Wasserressourcen:
• Massentourismus: Der hohe Wasserverbrauch durch Touristen in den Sommermonaten stellt eine große Belastung für die Wasserressourcen der Insel dar.
• Landwirtschaft: Die intensive Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von wasserintensiven Kulturen wie Avocados, trägt zur Wasserknappheit bei.
3. Veraltete Infrastruktur:
• Lecks im Wassernetz: Ein großer Teil des Wassers geht nach wie vor durch Lecks im maroden Wassernetz verloren. Ein Problem, das seit Jahrzehnten auf konsequente Lösung wartet.
• Ineffiziente Bewässerungssysteme: In der Landwirtschaft werden oft ineffiziente Bewässerungssysteme eingesetzt, die zu einem hohen Wasserverbrauch führen.
4. Mangelnde Planung und politische Maßnahmen:
• Fehlende langfristige Strategien: Es fehlt an einer kohärenten und langfristigen Strategie zur Bewältigung der Wasserknappheit.
• Unzureichende Investitionen: Es werden nicht genügend Investitionen in die Wasserinfrastruktur und in die Entwicklung neuer Wasserquellen getätigt.
Mögliche Lösungen:
• Nachhaltige Wasserwirtschaft: Es muss eine nachhaltige Wasserwirtschaft eingeführt werden, die den Wasserverbrauch reduziert und die Wasserressourcen schützt.
• Effizientere Bewässerungssysteme: In der Landwirtschaft sollten effizientere Bewässerungssysteme eingesetzt werden, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.
• Wasseraufbereitung: Die Nutzung von aufbereitetem Abwasser und Meerwasser kann dazu beitragen, die Wasserknappheit zu verringern. Sie ist allerdings sehr energie-intensiv.
• Sensibilisierung der Bevölkerung: Die Bevölkerung muss für das Problem der Wasserknappheit sensibilisiert werden und zu einem sparsamen Umgang mit Wasser angehalten werden.