Öffentliche Verkehrsmittel auf Mallorca: Eisenbahnen und Busse

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Mallorcas Eisenbahnen

Bahnlinie Palma-Soller

Trotz des nun schon 18 Jahre existierenden Straßentunnels nach Soller hat die Fahrt mit dem – in Wahrheit braunen – »Roten Blitz« ihre Attraktivität behalten. Bereits 1905 hatte man die Idee, das Tramuntana-Gebirge zu untertunneln und Eisenbahngleise von Palma nach Soller zu verlegen. 1907 begannen die Arbeiten, und 1911 erfolgte die erste Fahrt durch die 13 Tunnel. Der längste ist fast 3 km lang. Seit 1912 wird die Strecke regelmäßig befahren, zuerst unter Dampf und seit 1929 elektrisch. Innen aber erinnert der Zug mit poliertem Messing und Holz in den Abteilen auch heute noch an die gute alte Zeit. Ebenfalls nostalgische Gefühle wecken die restaurierten Bahnhöfe von Sóller und Bunyola an der Strecke.

Der »Rote Blitz« verkehrt 5-6x täglich in beide Richtungen. Wer das Erlebnis verlängern möchte, besteigt vom Bahnhof von Soller die alte Straßenbahn und ruckelt damit zum Hafen weiter. Einzeltickets von Palma nach Sóller kosten €10, hin und zurück 17€. Für Sóller-Residenten gibt es günstige Jahreskarten. Die Weiterfahrt nach Port de Sóller mit der offenen Straßenbahn kostet 4€/Strecke; für Residenten wiederum verbilligte Jahrestickets. Die Tranvia fährt im Winter stündlich, im Sommer halbstündlich – »mas o menos« - ab Sóller bzw. Port de Sóller.

Die aktuellen Fahrpläne mit Tarifen findet man im Internet unter
www.trendesoller.com (Erläuterungen nur auf Spanisch).

Bahnlinie Palma-Inca-Sa Pobla/Manacor

Die Bahnlinie nach Inca und weiter bis Sa Pobla ist zwar die älteste auf Mallorca (seit 1875) hat aber weder Flair noch den Vorzug einer attraktiven Strecke. Die modernen Züge verkehren werktags vom unterirdischen Bahnhof Estació Intermodal (dort Umsteigen auf U-Bahn und Busse möglich) bei der Plaça Espanya in kurzen Abständen bis Inca (35 min). An der Strecke liegen Marratxi (mit den Orten Portol und Sa Cabaneta; dorthin verkehrt zusätzlich noch eine gesonderte Vorortbahn), Santa Maria, Consell/Alaró, Binissalem und Lloseta.

Die Weiterfahrt ab Inca erfolgt alternierend nach Sa Pobla (50 min via Llubi und Muro) und nach Manacor (60 min via Sineu, Sant Joan und Petra), wobei der erst vor einigen Jahren wiederbelebte Schienenstrang Inca-Manacor schön durch das Hügelland des zentralen Mallorca läuft.

Obendrein wurde eine Reaktivierung der alten Strecke Manacor-Artá 2010 in Angriff genommen. Wegen heftigen Widerstands von Grundbesitzern, über deren Land die Bahntrasse läuft, und leerer Kassen kamen die Arbeiten daran in einem bereits weit gediehenen Stadium und schon angeschaffter Triebwagen und Waggons 2011 auf Grund von Geldmangel zum Erliegen. Die Fertigstellung ist unklar.

Durch den Ersatz der Diesellokomotiven durch E-Loks ab 2012 wurden die Fahrzeiten der Züge nach Inca und Sa Pobla bzw. nach Manacor um ca. 20% verkürzen. Nebenbei entfallen dadurch auch die Dieselabgase entlang der Strecke.

Fahrpläne und mehr wie im Fall der Busse unter
www.consorcidetransports.org/de/web/ctm
oder unter
www.sfm.cat/page_horarios.php

Die aktuellenTarife für die Eisenbahn findet man unter
www.sfm.cat/info.php

U-Bahn in Palma

Seit Mitte 2007 gibt es in Palma eine U-Bahnlinie, die den unterirdischen Zentralbahnhof über neun Stationen mit der Universität verbindet. Dieses mallorquinische Prestigeobjekt kostete 312 Mio. Euro (!) und damit letztendlich ca. 50% mehr als ursprünglich geplant. Immerhin ist Palma neben Madrid, Barcelona, Valencia und Bilbao eine der wenigen spanischen Großstädte mit einer U-Bahn. Zwei weitere Linien zur Entlastung des Straßenverkehrs in Palma sind geplant; deren Realisierung liegt aber zur Zeit wegen leerer Kassen in weiter Ferne.

Die Fahrpreise der Metro sind günstig. Der Einzelfahrschein kostet 90 Cent, die Rückfahrkarte €1,70. Die U-Bahn verkehrt täglich zwischen 6.30 Uhr und 22.30 Uhr.

Straßenbahn

Ein ebenfalls aus finanziellen Gründen zunächst ins Stocken geratenes kostspieliges Projekt betrifft eine Straßenbahn (Tram) von Palma über Playa de Palma und den Flughafen bis Arenal.

Dieses eigentlich sinnvolle Vorhaben ist aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise in Spanien und auf Mallorca weiterhin auf Eis gelegt (Stand: Sommer 2013).